Auf dieser Seite finden Partner alle relevanten Informationen über den Geopark Schelde Delta: Basisinformationen, Leitlinien sowie Arbeitshilfen und Inspiration, um dieses besondere Gebiet gemeinsam zu bewahren, erlebbar zu machen und nachhaltig weiterzuentwickeln. Gemeinsam möchten wir die UNESCO-Auszeichnung mit Stolz tragen und als Ausgangspunkt für zukunftsorientierte Politik nutzen, getragen von einer breiten und engagierten Gemeinschaft.
Haben Sie inspirierende Beispiele zu Projekten, Kommunikation oder Aktivitäten im Geopark Schelde Delta? Senden Sie diese bitte an info@scheldedelta.eu
, damit wir sie im Partnernetzwerk möglichst breit teilen können.
Die UNESCO definiert einen Global Geopark als ein Gebiet von internationaler geologischer Bedeutung, das mit einem umfassenden Ansatz für Schutz, Bildung, Wissenschaft und nachhaltige Entwicklung verwaltet wird. Geologische Geschichte, Kulturerbe, zeitgenössische Kultur und Natur prägen gemeinsam die Identität der Region. Geoparks verfolgen einen Bottom-up-Ansatz, der Menschen dazu anregt, ihr Landschaftsbewusstsein zu stärken und verantwortungsvoll mit ihrer Umwelt umzugehen. Zudem liegt der Fokus auf nachhaltigem Tourismus und den wirtschaftlichen Aktivitäten im Gebiet.
Der Geopark Schelde Delta (GSD) ist aktives Mitglied im Europäischen Netzwerk der UNESCO-Geoparks (EGN) sowie im weltweiten Global Geoparks Network (GGN). Darüber hinaus übernimmt GSD eine führende Rolle in der Zusammenarbeit mit anderen Geoparks in der Benelux-Region und deren Umgebung. So stärken wir uns gegenseitig und tragen zur internationalen Sichtbarkeit der Region bei. Die Geoparks in der Benelux sind: Famenne-Ardenne, Mëllerdall Natur- & Geopark, Geopark De Hondsrug und Terra Vita Natur- und Geopark.
Mission und Ambitionen
Das Scheldedelta ist ein außergewöhnliches Gebiet; geologisch so einzigartig, dass es am 27. März 2024 offiziell den Status eines UNESCO Global Geoparks erhielt.
Als Geopark Schelde Delta engagieren wir uns gemeinsam mit unseren Partnern, um diese besondere Landschaft in Bildung, Forschung und Tourismus stärker ins Bewusstsein zu rücken.
Wir erzählen die Geschichte einer Region, die seit Tausenden von Jahren als lebendes Labor dient. Ein Ort, an dem Menschen mit der Kraft des Wassers leben und sich ihr immer wieder anpassen.
Im Strategieplan des Geoparks Schelde Delta werden sechs Zielsetzungen formuliert:
1. Das einzigartige Gebiet sichtbar und bekannt machen
2. Besucher und Bewohner mit dem Ort verbinden
3. Starke, grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern
4. Bildung nutzen, um das Bewusstsein für die Identität des GSD zu stärken
5. Nachhaltigen Tourismus und Geotourismus fördern
6. Nachhaltiges Management und nachhaltige Entwicklung unterstützen
Einzigartig in ihrer Art:
Nirgendwo auf der Welt ist der Kampf zwischen Mensch und Wasser so deutlich spürbar wie im Mündungsgebiet der Schelde. Das flämisch-niederländische Scheldedelta ist ein einzigartiges grenzüberschreitendes Ästuar, in dem die Gezeiten der Nordsee den Lauf der Schelde beeinflussen und in dem Salzwasser allmählich in Süßwasser übergeht.
Fluss und Meer haben gemeinsam über Jahrhunderte die Landschaft stark geprägt. Im Verlauf von Millionen Jahren hat sich dieses Gebiet immer wieder verändert – vor allem durch den Anstieg und Rückgang des Meeresspiegels und durch die mehrfach veränderte Flussführung der Schelde.
Die Landschaft ist reich an Kontrasten, geformt im Zusammenspiel von Boden, Wind, Wasser und Gezeiten. Allmählich hinterließ der Mensch einen immer stärkeren Abdruck in dieser Umgebung. Während und nach dem Mittelalter wurde in großem Umfang Land dem Wasser abgerungen. In diesem Wechselspiel zwischen Mensch und Natur entstand ein vielgestaltiges Gebiet voller Übergänge: zwischen Wasser und Land, Hoch und Tief, Lehm und Sand, Salz und Süß.
Im Rhythmus des Klimas mitbewegen:
Das Schelde-Ästuar gehört weltweit zu den am stärksten vom Klimawandel bedrohten Regionen. Aufgrund seiner geringen Höhenlage, hohen Bevölkerungsdichte und intensiven wirtschaftlichen Aktivitäten. Damit ist das Gebiet des Geoparks Schelde Delta ein lebendiges Klimalabor und ein internationaler Vorreiter in der Anpassung an den Klimawandel und den steigenden Meeresspiegel.
40 Geosites als Rückgrat
Ein Geopark muss mindestens vierzig geschützte Geosites umfassen, die gemeinsam die Entstehungsgeschichte des gesamten Gebiets veranschaulichen, damit auch künftige Generationen erfahren können, was diese Orte so besonders macht. Diese vierzig Geosites bilden das Rückgrat des Geoparks Schelde Delta, ohne dabei andere bemerkenswerte Teile der Region auszuschließen. Alle vierzig Standorte stehen bereits unter bestehendem Schutz; das UNESCO-Gütesiegel bringt keine zusätzlichen Auflagen mit sich.
Partnernetzwerk
Der Geopark Schelde Delta ist eine Initiative, die von fünf Provinzen (Zeeland, Nordbrabant, Westflandern, Ostflandern und Antwerpen) unterstützt wird und ein starkes, dynamisches Partnernetzwerk anstrebt.
Das Kernteam besteht aus Vertretern dieser fünf Provinzen. Darüber hinaus umfasst der GSD ein aktives Partnernetzwerk mit mittlerweile über 130 Partnerorganisationen. Diese treffen sich regelmäßig in Arbeitsgruppen und bei Partnertagen, um Entwicklungen zu besprechen und Aktivitäten abzustimmen.
Der Geopark Schelde Delta unterstützt seine Partner aktiv bei der Umsetzung gemeinsamer Ziele – unter anderem durch gemeinsame Finanzierungsanträge (z. B. über Interreg-Programme) und durch die Mitarbeit an Projekten im Gebiet.
Außerdem verfügt der Geopark Schelde Delta über eine Wissenschaftskammer: ein Netzwerk von Expertinnen und Experten, das wissenschaftliche Grundlagen liefert und den Wissensaustausch fördert. Partner können diese Expertise für fachliche Unterstützung und Vertiefung nutzen.
Weitere Informationen über die Arbeitsweise des Partnernetzwerks und die strategischen Pläne finden Sie im Strategieplan.
UNESCO Geopark Schelde Delta als Gütesiegel
Das UNESCO-Label ist ein Qualitätszeichen, das Besucher anzieht, die lokale Wirtschaft stärkt und zur nachhaltigen Entwicklung der Region beiträgt. Um das Label zu behalten, muss jährlich ein Tätigkeitsbericht eingereicht werden. Alle vier Jahre erfolgt eine Revalidierungs-Mission, bei der UNESCO das Gebiet besucht und bewertet, ob der Status beibehalten werden kann.
Die Verwendung des UNESCO-Logos unterliegt bestimmten Regeln und Vereinbarungen. Ergänzend dazu möchte der Geopark Schelde Delta, dass die Partner das dynamische Gebiet als wertvollen und inspirierenden Geopark präsentieren. Es ist ein Gebiet, das wir gemeinsam mit Stolz sichtbar machen. Im „Markenhaus“ des Geoparks Schelde Delta ist festgelegt, welches Gefühl und welche Identität wir mit unserem Label vermitteln möchten.